Schutte

Äigedlig haan iich em Göttimäitli wellen e Fröid machen und bi mit iim anes Schuttispiil.
Miir syy mit em Zug bis uf Prattele gfaaren und syy denn mit em Dramm zum Schuttiblatz gutschiert. Vorusse haan iich, wie sich s ghöört, e gattligi Wurscht gnoo. Mit em Ergääbnis, ass iich miir mit däm Fettbolle s Hemmli versout haa. S Göttimäitli isch gschyyder gsii und hed nüt gnoo. Sii hed jo au es original Schuttilyybli vom Seppe Hügi aaghaa. Halt e chlyy z grooss. Dä Faanen isch iire nämmlig bis an d Chnööde gange. Iich haa miir churz überläit,
wie s Göttimäitli reagiert hätti, wenn d Mueter zu iire gsäit hätti, sii müesi sonen überdimensionierti Blachen aalegge.
Denn syy miir in dää wunderbrächtigi Schuttitämpel yyne. S isch nit lang gange – öppe zwänzg Minute – und mer häi öise Sitzblatz gfunde. Wo alli in öiser Räie ghockt syy, hed s Göttimäitli müese gon es Byysi mache. Frau halt! Wo sich wiider alli gsäädled ghaa häi, isch s Göttimäitli wiider zrugg choo.
Hou! Hed daas e Huffe z luege gee.
As Eerschts häi si d Aahänger vo der Geschtemannschaft yynedriibe. S Ganz isch miir e chlyy voorchoo wie früeijer, wo si bim Anderegg z Buckte d Söi ins Schlachthuus driibe häi. Und denn häi die alli Wulleschääl aaghaa – d Aahänger, nit d Söi bim Anderegg. Derbyy isch s jo gaar nit chalt gsii. Uf der andere Sytte vom Stadion häi d Aahänger vo der Häimmannschaft im Züüg ummebrüelt und Fääne gschwunge. Äin hed die ganzi Zytt ufere Pauken ummeghaue. Souglatti Chäibe, die! Unden an öis syy zwee ghockt,
oder besser gsäit glääge, und häi Bier gsoffe wie durschtigi Chälber. Zwüschedure häi sii de fröömden Aahänger Schlötterlig aaghänkt.
S isch nit lang gange, und es syy drei Käärlibursche mit e Huffe Muskle choo. Sii häi die zwee Blagööri am Gurggeli packt und ene Handschällen aagläit oder ämmel welle. Die zwee häi sich nämmlig wie verruckt gweert. Isch jo klaar. Iich hätti au nit welle, ass miir
e 120 Kilo schweere Gorilla mit de Fallschirmspringerstiifel uf em Chopf ummedramped.
No dieff beyydruckt vo dere militärische Demonstration häi miir uf lyyse Soole der Schuttiblatz verloo. S Göttimäitli e chlyy duuch und iich e chlyy verwundered. Dusse hed denn none lyycht Aadrunkene, zmitts in allne Lüt, e Rageeten apgloo. Aber es hed nüt chönne bassiere, miir syy nämmlig guet bewacht gsii. Am Stroosserand syy öppe dryssg schweerbewaffnedi Tschugger gstande, in schwaarze Monduure. Über d Chürpse häi sii e chooleschwaarze Helm gstülpt ghaa und jeedem isch e määrderlige Chnüppel am Gurt bambeled. Iich bi miir e chlyy voorchoo wie im «Krieg der Sterne».
Ganz speziell in Erinnerig isch em Göttimäitli d Faart mit em Drämmli zum Baanhoof bliibe. Zäämedrückt wienes lampigs Schunggebröötli isch das aarme Hudeli inere Hoorde benääblede Hoosesäicher yygchlemmt gsii. Die voorbubertäre Hooseschyysser häi sich uufgfüert wiene Hoorde Wildsöi.
Wo miir denn glücklig und unverletzt dehäi aachoo syy, hed s Göttimäitli gmäint: Wie chunnt ächt daas uusen an der Euro 2008? Das neemt mii au wunder!
Nit ass iich s no vergiss: Gschutted isch au no woorde.

Schlötterlig – Anzüglichkeit
bambele – baumeln

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