D Ägerschte

Es isch mitti Juni, de sitzisch voor em Vitrum und loosch der Liebgott e guete Maa syy. Dr Maa mit em wysse Moolermantel chruckled verbyy und grüesst wie immer fründlig. Um dii umme sueche Huusfraue, in groossen Auti, mit vercheerstechnisch beschtens verpacktem Noochwuchs uf de Hinder- und Chindersitz, wo nöimen e freie Blätz isch zum Parkiere. Zwüschenyyne faart äini hindersi in es Sitzbänkli yyne. Aber nundefaane. Waas zum Gugger häi äigedlig Bänkli in ere Begeegnigszoone verloore? Ebe!
De hocksch aso doo und wunderisch dii, waas alles um dii umme loos isch. Und denn. Underäinisch, wo de so am Ummenanderluege bisch, gseesch uf em Baum vorem Foti Räber – näi, käi Gugger – es Elschterenäscht. Zerscht dänksch, no schöön, as in däm ganze Vercheer zwöi Vöögeli mit enander vercheere. Son es Elschterenäscht macht jo nit grad bartuu e Gattig. Oortsbildkonform isch soo öbbis chuum. Aber woorschyynlig hed dä Elschterevatter dänkt, wenn undedraa scho son es Buff isch, müessi är sich bim Näschtbou au nit übermeessig aastränge. He nu so denn. Waas mii aber vill mee verwunderet: Worum döie jetz graad Elschteren in däm Baum näschte? Die Vöögel syy doch in dr germanische Mythologie Götterbote gsii. Waas braut sich ächt doo über Sissech zääme? Dr Bürgerroot chauft nooch em Löie grad au no Zunzge. Oder no schlimmer. Die Vöögel vermeere sich so soumeessig gschnäll, ass uf de Bäum glyy mee Vöögel hed as uf dr Strooss undedraa. Je länger iich deene Vöögel aber so zuelueg, falle miir uf äimool d Palmen yy, won es Stück wytter oobe stönde, und iich fang miir afoo überlegge: Die Bäum müesse jon ewägg, will sy schyyns nit yyhämisch syy. Und jetz froog iich mii natüürlig: Wie isch ächt jetz daas mit den Elschtere? Syy die yyhäimisch gnueg? Ich maag mii nämmlig bsinne, nöime glääse z haa, as die ursprünglig vo Nordamerika, im spoote Pleistozän (öbbe voor 3 Millione Joor) über d Beringstrooss zu öis gflooge syy. Natüürlig nit die uuf em Baum vor em Räber. Die syy allwääg e chlyy jünger. Wenn me jetz entschäidet – aber wäär entschäidet so öbbis ?  – die Vöögel dörfe blyybe: Wie gseets denn uus, wenn underäinisch es Kakadubaar es Näscht uuf ere Palm macht? Oder Kolibri am Lavändel voor em Caprice hangen und emäänd au wäi es Näschtli boue. Und s goot denn allwääg nümme lang und e Struussefamilie tschalped duur e Strichcoode und dr Wärchhoofscheff muess Sand streue, as die Vöögel chönne dr Kopf dryy stecke. Muess men ächt glyy es Voogelnetz über e Strichcode spanne? Oder uus Sissech gits nöchschtens e Voliere? Wo d Lüt Yydritt zaale, die frömde Vöögel aagaffe und mit Sunnebluemechäärne fuere?
Guet, soo wytt syy mir noonig, aber en Aafang schyynt gmacht.

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